Ein sportliches Wochenende am Meer
Der erste Versuch sich auch außerhalb des Ruderbootes im Wettkampf sportlich zu messen, fand bereits 2014 in Berlin statt.
Axel Witte und sein langjähriger Freund aus Studientagen ,Dr. Harald Vollmer, hatten die Idee, sich für den Triathlon "Berlin Man" einzuschreiben und daran teilzunehmen. Uwe Hollmann schloss sich dem Duo an, um ebenfalls die Farben des VRV in der Hauptstadt zu vertreten. Da die Berliner ihr Event nur alle zwei Jahre veranstalten, musste in diesem Jahr eine Alternative gefunden werden. Der 12. "Gegen den Wind" Triathlon am 11./ 12.07.15 in Sankt Peter Ording passte genau. Mit Fahrrad, Badehose und Laufschuhen ausgestattet, die Ehefrauen für das Wochenende eingeladen, wurde die Eiderhalbinsel bereits am Freitag angefahren.
Insgesamt hatten sich 312 Teilnehmer für den Jedermann Triathlon gemeldet. Hier waren schwimmend 500 m in der Nordsee, radelnd 20 Kilometer auf der Straße und laufend 5 KM durch die Dünen zu absolvieren. Über 300 Teilnehmer hatten sich für die olympischen Distanzen mit 1,5 KM Schwimmen, 40 KM Radfahren und 10 KM laufen gemeldet und zusätzlich waren am Sonntag noch einmal über 500 Teilnehmer für den Halbmarathon und die 7 KM Jedermann-Lauf gebucht.
Am Strand in Ording herrschte am Wettkampftag ein dementsprechend buntes Treiben. Allein in der Wechselzone standen die 700 super ausgestatteten Renn(räder)-maschinen. Dagegen waren die Velocipets der VRV Starter geradezu einfachster Standard.
Der Kommentar "da fehlt ja nur noch 'nen Fuchsschwanz" eines ungezogenen Mitstreiters fällt in die gleiche Kategorie wie "zum Osterfeuer rechts ab",-wenn man mit einem Holzboot zur Regatta fährt. Dennoch hielt sich die Spannung der VRV Athleten bis zum Startschuss des Schwimmwettbewerbes. Bei 16 Grad Wassertemperatur stürzten sich 300 Leiber gleichzeitig in die See. Kraulend, tretend, schwimmend wollte jeder der gelben Badekappenträger und -trägerinnen der/ die Erste sein. Hier hieß es "durchbeißen" und zurücktreten, sich die Position erobern und nicht wieder abgeben. Nicht durch Fußtritte im Gesicht und auch an anderen Körperstellen irritieren lassen. Teilweise schwammen die Körper übereinander oder auch dicht aneinander gepresst den Parcours durch das aufgewühlte Wasser.
Auf Platz 85 in der Zeit von 14:53 min erreicht Uwe das Ufer, während Axel im Bleientenstil auf den 147. Rang in 16:43 min schwamm.
Um keine Zeit zu verlieren, wurden in der Wechselzone nur die notwendigsten Aufgaben erledigt, um alsbald mit dem Rad auf der Straße zu sein. Die Route führte 10 KM Richtung Husum, um dann nach einem U-turn den zweiten Streckenabschnitt direkt am Deich zu fahren. Nach 20 Kilometern war das Ziel der Ausgangspunkt am Strand.
Zum Glück hatte der starke Wind des Vortages nachgelassen. Auf dem Rad gab es Zeit zum Nachdenken, die Oberschenkel brannten, die einen oder anderen Gegner zogen lässig vorbei, aber es konnten auch Kontrahenten eingeholt werden. Der innere Schweinehund meldet sich ab und zu mit dem Befehl: "Hör jetzt sofort auf und schieb das Rad! Da vorne ist 'ne nette Kneipe, steig ab und lass die Anderen schwitzen...!" Als Gegenmittel hilft dann nur noch "dran bleiben" oder "ich kann das Ziel schon seh'n"!!!
Auf Platz 130 in 47:27 min stellte Uwe sein Rad zurück in die Wechselzone, Axel brauchte 53:14 min und belegt beim Radfahren die 150. Position.
Gesamt lag Uwe damit auf der guten 119. und Axel auf der 151. Stelle.
Jetzt "nur" noch die 5 Kilometer laufen und schon sind wir fertig...!
Die ersten 800 m ging es durch den sehr lockeren Sand am Strand, die ersten Schritte nach dem Radfahren waren ohnehin kaum zu spüren und dann noch dieses Gestolper über den ungewohnten Untergrund. Viele Zuschauer hatten sich eingefunden und feuerten die Sportler an. Natürlich will man da nicht so "alt" aussehen und reißt sich zusammen.
Endlich, -mit festerem Boden (Promenade und Dünenwege) unter den Füßen gingen die Laufschritte schon viel besser. Die ersten 3 KM liefen bei Uwe richtig gut und es konnte noch eine Verbesserung der Platzierung erwartet werden, bis, ja bis ein Krampf im linken Oberschenkel diese Erwartungen jäh beendete. Für ca. 1000 m war nur schnelles gehen möglich und damit auch die geplante Zeit von 25 min nicht zu erreichen. In 31:28 min lieferte Uwe seine schlechteste Leistung ab und wurde damit im Laufen immerhin trotzdem noch der 157.
Axel hingegen hatte sich nach dem Wechseln vom Rad auf die Laufschuhe wieder mit Harald zusammengefunden und trabte beim Laufen in 31:16 min locker auf den 155. Platz.
Ein Highlight für die VRV Sportler war sicher die Ansage des Sportmoderators kurz vor dem Zieldurchlauf:"...und aus dem niedersächsischen Verden kommen die Ruderer zum Triathlon an die Küste...wir begrüßen...!" Jubel und Applaus nachdem endlich die Ziellinie passiert werden konnte. Axel in 1:41:14 als 157ter (Zeitgleich mit Harald) und Uwe in 1:33:29 als 138ter.
Sofort nach der Zielerreichung sind alle Qualen vergessen. Ein Gefühl von Zufriedenheit macht sich breit. Die lobenden Worte von Michaela, Gaby und Haralds Familie sind ein echter Genuss. Eine erste "Rennanalyse" lässt Verbesserungspotenzial erkennen. Ja, -wir geben zu- "wir sind Helden"!
Dieser Zustand soll bis zum nächsten Mal anhalten.
Für die VRV'ler ist das der Stadtlauf in Verden am 17.07.15.
2016 gehen wir zusammen wieder in Berlin an den Start und suchen die echte Herausforderung.