Unter dem Titel "Drei Tage - drei Flüsse" wurden wir in Verden eingeladen nach Hann-Münden. Für uns war dies das erste Mal mitrudern beim Niedersächsischen Wanderrudertreffen. Das Ruderwochenende fing am Donnerstagabend, den 3. Oktober, im Ruderklub bei einem gemütlichen Grillen an. Auch Rüdiger, Erika und Lothar waren aus Verden angereist.
Der Ruderverein Hann-Münden liegt hervorragend im Weser Bergland zwischen Werra, Fulda und Weser. Bei der Anreise waren wir überrascht, dass der Verein über vier Bootswagen mit teils neuen Rennbooten von Empacher und Filippi verfügte. Es stellte sich heraus, dass Hann-Münden die Rennboote für die Nationalmannschaften von China und Australien bis zur neuen Rudersaison 2020 in Europa lagert!
Aber zurück zum Wanderrudern. Die heißen Sommer waren dafür verantwortlich, dass leider auf der Werra nicht gerudert werden konnte. Deshalb sind wir am ersten Tag von Hann-Münden über die Fulda nach Kassel gerudert, auf dessen Weg wir drei Schleusen passieren mussten. Unterwegs aussteigen aus dem Boot war schon abenteuerlich genug und dazu mussten wir alle Pausen draußen im Freien (im strömenden Regen) durchhalten, was die Stimmung teilweise ein wenig getrübt hat. Völlig nass kamen wir am Ende des Tages zum Bootshaus zurück. Am nächsten Tag, wieder frisch und munter, ruderten wir die Boote aus Kassel über die Fulda zurück. Diesmal hatten wir hin und wieder etwas Sonnenschein, unter der wir die schöne Landschaft genießen konnten!
So hatten wir in den ersten zwei Tagen hin und zurück 55 KM abgelegt. Dies war jedoch nur der Anfang, als wir hörten, dass es am Sonntag, den 6. Oktober, an einem Tag 55KM über die Weser zurück zu legen galt. Für diese Strecke hatten sich die Verdener vorgenommen einmal alle zusammen zu rudern und zwar in der Barke!
Zudem stiegen noch drei nicht Verdener Ruderinnen und 2 (‚verletzte‘) Steuerleute dazu, die gleich ankündigten nicht rudern zu können…
Gleich am Anfang mussten wir eine Dolle der Barke auf der Weser reparieren und hatten dadurch den Kontakt zu allen anderen Booten verloren. Die restliche Tour hat dann etwas länger gedauert. Statt der von NLRV angesetzten vier Ruderstunden waren wir leider sieben Stunden unterwegs. So haben die Anderen bis halb 5 auf uns warten müssen, beim Kaffee und Brötchen, unter der Befürchtung, die Barke würde gar nicht mehr das Ziel erreichen. Na ja, die Weserbergland Kulisse haben wir sehr genossen und unterwegs manchmal gestaunt, wo z.B. in Karlshafen einige Saunagäste direkt in die Weser gesprungen sind.
Auf jedem Fall waren alle Ruderer nach unserer Ankunft in Beverungen froh, endlich zurück zu fahren nach Hann-Münden und nach Hause fahren zu können. Aber nicht bevor alle Boote wieder in die Bootshalle getragen waren.
Zurück in Verden konnten wir fünf uns wieder von eine gelungene Herbstwanderfahrt erholen, und sagen jetzt: „Oost West, Thuis Best“!
Und ja: Ich, Rüdiger und Lothar haben jetzt auch unser Fahrtenabzeichen, mit Dank an Marinus und Erika!!
D.P.