Wie die VRV Mastertruppe auf der Wanderfahrt in Holland plötzlich kurz vor New York auf Liberty Island landete.
Schon zahlreiche Flüsse und Gewässer in Niedersachsen, Bremen, Schleswig Holstein, MVP, Hamburg und Berlin wurden in den vergangenen Jahren von den VRV Mastern bei der obligatorischen Herbstwanderfahrt erkundet. Aller, Leine, Weser, Elbe und die Havel haben sicher ihrer Reize, aber in 2016 sollte es mal ein besonderes Reiseziel sein.
Gut das die Gruppe international besetzt ist und damit das Spektrum möglicher Ziele mittlerweile auf Europa ausgeweitet werden kann.
Schon im Frühjahr übernahm Marinus die Planung der Fahrt in sein Geburtsland, wo immer die Tulpen blühen, der Käse riesige Ausmaße hat und die Einwohner in selbstgeschnitzten Holzschuhen unterwegs sind.
Marinus hat in ausgezeichneter Weise die Vorbereitung bis ins Detail vorgenommen, selbst die Lieferung von Lebensmitteln war in Auftrag gegeben worden, so dass sich die teilnehmenden Masters nur auf sich selbst, oder auf die jeweiligen Programmpunkte konzentrieren mussten.
Am Freitagnachmittag den 28.10. begann die „Einsammlung“ der 9 Männer. Neun Master die es sich sehr schnell im gut beheizten Sammelbustaxi bequem machten und von Beginn an in bester Stimmung waren. Es fehlt leider nur John Boyt, der wegen einer beruflichen Aufgabe nicht teilnehmen konnte.
Als erste Herausforderung stand auf dem Programm das gemietete Ferienhaus in Wanneperveen so schnell wie möglich zu erreichen. Durch den ständigen Stau auf den deutschen Autobahnen war von Marinus deswegen eine schnelle Abkürzung geplant. Nach der dritten Umrundung von Wildeshausen kam der Mastertransport auch in die richtige Spur und schoss in Richtung Niederlande. Ganz kleine, unerlässliche (4) Pausen müssen an dieser Stelle nicht weiter kommentiert werden.
Endlich angekommen, gab es nicht mehr viel zu sehen, zwischenzeitlich war es stockdunkel und die Spannung auf das Ruderrevier wurde um eine Nacht erweitert.
Für die Männer aus der Reiterstadt stand ohnehin nur noch auf dem Programm – Happen essen,- kleiner Absacker,- Einrichten im Haus und Austausch über die aktuellen News aus dem VRV und dem Rest der Welt. Die Kneipe am Ferienresort und das gemütliche Wohnzimmer boten dafür den richtigen Rahmen.
Erstaunlich ist immer wieder, wie unproblematisch die VRV Master miteinander umgehen. Keine Fragen oder Auseinandersetzungen z.B. über Zimmer-, oder Bootseinteilung, Frühstückvorbereitungen, Aufräumarbeiten, o.ä... Alles läuft Stressfrei, frei nach dem Motto „Was is, is,- was nich is, is nich!!!“
Marinus hatte uns in den Nationalpark Weerribben gelotst. Ein Moorgebiet in der Provinz Overijssel. In dieser Kulturlandschaft wurde jahrhundertelang Torf abgebaut und auf kleinen Kanälen befördert. Der Torfabbau gehört jetzt der Vergangenheit an, stattdessen hat sich eine einzigartige Flora und Fauna, sowie ein Naherholungsgebiet entwickelt, das einen besonderen Charme ausstrahlt. Die Seen Belterwijde und Beulakewijde sind die größten Seen in dieser Gegend. Das Revier verfügt über zahllose Grachten und Kanäle, so dass verschiedene Touren mit dem Boot geplant werden können.
Das Örtchen Giethorn ist ein beliebtes Ausflugsziel und zeichnet sich durch schmucke keine niederländische Häuser aus.
Die Stadt Zwolle ist nur 30 KM entfernt,- somit stand ein Komplettangebot für das Wochenende zur Verfügung.
Bei strahlendem Sonnenschein offenbarte sich diese wunderschöne Landschaft am Samstagmorgen. Das Häuschen, mit eigenem Anleger, bot einen tollen Seeblick.
Die Bootsübernahme aus der Steenwijker Roeivereinigung ´t DIEP war für 9:30 Uhr terminiert. Gerald vom dortigen Ruderclub nahm uns freundlich in Empfang und wies uns mittels einer Übersichtskarte in die Rudertour ein. Die Ruderbereitschaft der gemieteten Wherrys war bald hergestellt, so dass die Fahrt beginnen konnte. Unter Wherrys muss man sich extra breite Gigs vorstellen, in denen zwei Steuerleute nebeneinander Platznehmen können und sich –in unserem Fall- von zwei Ruderern durch die ruhige Landschaft kutschieren lassen können.
Herrlich, wenn als Steuermann (oder Kielschwein) die Welt an einem vorbei ziehen kann und nach dem Rollenwechsel mal eine kleine sportliche Einheit als Ruderer eingelegt werden kann.
In beiden Booten ging der Gesprächsstoff nie aus, selbst wenn mal nichts zu sagen war konnte eine Bemerkung, oder ein Kommentar die nächste Diskussion entfachen. Unmöglich hier alle Erkenntnisse wiederzugeben. Die Weltgeschichte und die Historie des VRV müsste umgeschrieben werden. Wir sind jetzt wieder bestens im Bilde über die Verdener Society und solche, die sich dafür halten. Es wurden Lösungen und Interventionsmöglichkeiten für große und kleine Krisen entwickelt.
Kontakte zu „Einheimischen“ und Einheimischen mit Migrations-hintergrund konnten von den Mastern problemlos geknüpft werden. Die angelaufenen Lokalitäten boten vom Appelgebäck bis zum Grolsch alles was ein Masterherz begehrte.
Wie geplant lief die Wherryflotte der VRV´ler am späten Nachmittag im hauseigenen Hafen ein, wo auf der Terrasse in der Herbstsonne der Tag seinen Ausklang fand.
Zum Abendessen ging es zu Mi Ling nach Zwolle. Zwolle eine sehr schöne alte Handelsstadt mit historischen Stadtkern und einer quirligen, jungen Gesellschaft, die die Kneipen und Restaurants in der Stadtmitte bevölkerten. Zu empfehlen als Ausflugs- und/oder Einkaufsziel.
Da der Vorrat an Grolsch sich neigte und auch andere mitgebrachte Köstlichkeiten verköstigt waren, stellte sich eine baldige Bettschwere und Bettruhe ein.
Nach dem Frühstück am Sonntag also wieder in Boote und auf der festgelegten Route zurück zum Ausgangspunkt. Uneinigkeiten zur einzuschlagenden Richtung konnten von den Teams schnell ausgeräumt werden.
Das ruhige Wasser, die absolute Ruhe und die morgendlich drehenden Nebel zauberten eine besondere Atmosphäre in die Landschaft. So also muss es bei der Fahrt mit der hölzernen Wurzel über den See gewesen sein.
Getoppt werden konnte dieser Eindruck nur noch durch die plötzlich auftauchende Lady Liberty. Sind wir jetzt schon ´rüber über den Atlantik? Oder war das letzte Grolsch von gestern Abend dann doch zu viel?
Beide Gedanken konnten ausgeschlossen werden,- die Holländer haben einfach eine leichte und kreative Art ihre Häuser, Gärten und Grundstücke zu schmücken. Wo in Deutschland wahrscheinlich eine Baugenehmigung von Nöten ist, wird im Land der Tulpenzüchter einfach mal eine Freiheitsstatue aufgestellt.
Mit Pausen zum Auffüllen des Energiehaushaltes, mittels Pfannkuchen und anderen landestypischen Nahrungsmitteln wurde am späten Nachmittag der Ruderverein in Steenwijk erreicht. Zugegeben, die letzten 5 Kilometer, die „eigentlich“ gar nicht da waren, auf einem schnurrgraden Kanal wurden lang und länger, bis sie schließlich doch zu Ende gingen und just in diesem Moment ein leichter Regen einsetzte. Was für ein Glück!!!
Boote versorgt, Klamotten gerafft, Abschied von Marinus und Dominique –die noch einige Tag in Holland blieben- genommen, setzten die VRV´ler ihre Heimreise an.
Wie so üblich wurde es im warmen Autobus leise, leiser und ganz still.
Axel, Uli H., Erich, Stefan, Dietschen, Jens, Uli W. und Uwe kamen also heil und voller neuer Eindrücke zurück nach Hause. Fest steht im nächsten Jahr wieder! Erste Ideen gibt es schon.
Und,- obwohl jetzt schon so oft gesagt: Vielen Dank Marinus!
P.S. Rechnen kann er auch noch! Nach Vorlage aller Quittungen und Bons wurde unisono die Rechnungslegung –ohne Beanstandung- in die Ablage P geschoben!