14. Neuauflage der VRV Masterwanderfahrt von Verden nach OHZ
In der K-Woche 2015 war es stürmisch mit orkanartigen Böen, es regnete wie aus Eimern und die Temperaturen lagen gerade einmal knapp über dem Gefrierpunkt. Auf Aller und Weser war bis Gründonnerstag nicht ans Rudern zu denken, für die "Harten Hunde" im VRV dennoch kein Grund die Fahrt von Karfreitag bis Ostersamstag zu stornieren.
Die abgemachte Verabredung, am Freitag um 9:00 Uhr am Bootshaus zu starten, wurde von allen 6 Teilnehmenden eingehalten.
Im Vorfeld der Fahrt hat es schon Mailkontakt gegeben, bei dem sich ein winzig kleiner Rechtschreibfehler eingeschlichen hat. Axel hat aber alles sehr genau genommen und war, statt mit den üblichen Paddelhaken, mit ganz neuen Paddelhacken ausgestattet. Diese innovative Idee ist bereits auf dem Weg zu "New Wave", um ggf. als neuer Ausstattungsstandart für Ruderer vermarktet zu werden.
Eingeteilt in zwei Gig Doppelzweiermannschaften ging es so in sehr flotter Fahrt auf die Aller und Weser. Dietschen, Axel und Uwe mussten schon am Wehr in Intschede feststellen, dass die Strömung an diesem Tag nicht zu unterschätzen war. Nur durch ein sehr geschicktes Anlegen, konnte die Mannschaft das Nadelöhr zur Bootsrutsche finden. Die Crew des Hans Wolters, Marinus, Uli und Jens stellte sich da besser an und konnte ohne größere Zwischenfälle anlegen.
Die Freude der Master war gerade zu unbändig, als just nach dem Anlegen unser lieber Ruderkamerad Schmidt-Erich mit einem Korb mit Frühstücksbrötchen und süßem Wein (Kaffee) am Wehr erschien. So also muss sich die Großmutter bei "Rotkäppchen" gefühlt haben, als diese Überraschung von ihrer Türe stand.
Im Unterschied zu unserer Geschichte war zum Glück kein Wolf mit von der Partie, nicht einmal einer im Schafspelz...!
Mit einer kräftigen Vesper im Magen konnte der nächste Streckenabschnitt bis zum Bollener Campingplatz absolviert werden. Gegenwind, leichte Schauer und mindestens ein Wellen schlagender, holländischer Binnenschiffer kennzeichneten der Weg. Gefühlt kamen wir kaum voran, gemessen machten wir 15 Kilometer in der Stunde.
Durch den hohen Wasserstand konnte eine elegante Anlandung in Bollen hingelegt werden. in unserer "Stammlokation"(mindestens 1 x im Jahr sind wir dort) stand die nächste Tagesüberraschung ins Haus, ein neuer Anstrich der Wände veränderte Bilder im Herren WC, eine provisorische Speisekarte und jahreszeitlich angepasste Tischdekoration lud uns zum gemütlichen Niederlassen geradezu ein.
Die neue Wirtin Andrea hatte von Marion (alias Hanne) nicht alles übernommen, sondern will das "Landhaus" noch einmal richtig ins laufen bringen. Die Traditions-Manta-Platte (CPM) stand aber noch auf der Karte und in kürzester Zeit auf dem Tisch.
Stockender verlief hingegen die Konversation unter den Mastern. Lag es am Alkoholverbot im Boot, der Anstrengung auf dem Wasser oder ist gar der Gesprächsstoff ausgegangen?
Nein, -2/3 der VRV Master kommunizieren seit Kurzem über WhatsApp und sie sind natürlich als Gruppe eingerichtet. Es galt zunächst die Messages zu checken, um ja nichts zu verpassen. Ganz wichtige Nachrichten werden sei dem ausgetauscht und mit sehr anschaulichen Bildern hinterlegt. Ein Musthave in unserer Zeit, wer werden alle langfristig nicht darum herum kommen. Es sind die "Dicken Dinger" die uns über diesen Weg erreichen werden, manchmal wissen die Empfänger allerdings nicht, wer der Absender ist.
Gestärkt durch Andreas Versorgung konnte die Passage durch die Bremer Sportbootschleuse problemlos genommen werden und sehr zeitig das Anlagemanöver beim Bremer Ruderclub "Hansa" vollzogen werden. Zum Kaffeetrinken im Café Sand, bei sehr mittelmäßiger Versorgung, blieb noch Zeit, bevor wir geduscht von unserem Quartier aus in die Bremer Innenstadt aufbrechen konnten.
Die Einzelheiten der Versorgungseinheit beim Maredo werden in diesem Bericht übersprungen (nachlesbar für die Jahre 2002 bis 2014).
Neu und außergewöhnlich, war der Abschlussspaziergang über die Bremer Osterwiese. Üblicher Weise sind an den stillen Feiertagen Volksfeste untersagt! In diesem Jahr jedoch erlaubt, weil Ausfälle auf dem Festplatz wegen des Sturmes zu verzeichnen waren. Fazit der VRV Master, nächstes Jahr bitte wieder stiller Feiertag!
Der Samstag ist dann schnell erzählt, 8:00 Uhr Abfahrt in Bremen und nach 17 KM Ankunft in Vegesack um 9:30 Uhr. Einfahrt in die Lesum wurde wieder meisterlich ausgesteuert. Leichtes Frühstück im Café Garde und Weiterfahrt über Lesum und Hamme ab 12:00 Uhr. Mittlerweile zeigt sich auch die Sonne, obwohl noch kühle Temperaturen herrschen, endlich Lichtblicke am Himmel. Keine Wartezeit an der Schleuse Ritterhude und Weiterfahrt bis zum Bootshaus in OSCH.
Der Höhepunkt des Tages wird wörtlich wiedergegeben:
Steuermann der Werner Helge, an Schlagmann:
"Mensch, da kommt uns 'n Boot entgegen! Wer is'n das?"
Schlagmann an Steuermann:
"Lass'mal näher kommen...!"
(Die Boote begegneten sich, in beiden Gigs wird stoisch weitergerudert, aber interessiert geguckt, wer die andere Mannschaft sein kann. Sekunden vergehen, endlich erkennt man sich...)
"Ahoi Verden, seit ihr auch wieder unterwegs...! Frohe Ostern!"
Schlagmann an Steuerfrau der fremden Mannschaft:
"Mensch Bothi, ham'se dich auch wieder 'raus geschickt, ein dreifaches "Hipp Hipp Hurra" wir seh'n uns in der Heimat...und schöne Feiertage!"
Die letzten Worte gehen in der Weite des Teufelmoors fast unter, eine Begegnung wie sie eigentlich nur in Filmen zu sehen ist.
Herzlichen Dank an Wolf Dieter für die Abholung in OSCH und auf ein Neues zur 15. Masterwanderfahrt zu Ostern 2016.
Und hier nochmal die innovativen "New Wave Paddelhacken" in voller Pracht:
Stand 06.04.2015