Indian-Summer an der Elbe
Ein Bericht über die Masterwanderfahrt 11./12.10.14 von Dömitz nach Hamburg- Harburg
Haben wir wieder einmal alles richtig gemacht und genau die beiden Wanderfahrttage erwischt, an denen der Herbst 2014 sein schönstes Gesicht gezeigt hat? Oder war es nur Zufall (wobei natürlich alles seinen Sinn hat), dass wir 110 Kilometer auf der Elbe bei besten Bedingungen erleben durften? Vielleicht aber ist es auch die Mischung zwischen Planung und „es ´drauf ankommen lassen“, die offensichtlich die schönsten und wertbeständigsten Erlebnisse bereit hält. Eben jene Ereignisse, über die wir noch in Jahrzehnten sprechen werden….!
Aber der Reihe nach.
Traditionell plant die Mastergruppe des VRV im Herbst eines jeden Jahres noch eine Wanderfahrt, um den Saisonabschluss mit den letzten notwendigen Kilometern zu bestücken. Dietschens Idee in 2014 die Elbe von Dömitz nach Hamburg- Harburg zu berudern wurde dementsprechend freudig aufgenommen.
Die üblichen Vorkehrungen zur Durchführung einer Wanderfahrt mit einem
Gig 4 + konnten natürlich ohne Checkliste abgehackt werden. Aber noch einmal für alle:
Man nehme,
- Vier Backbordskulls,
- Vier Steuerbordskull, (Wichtig wenn man mit Bigblades unterwegs ist!),
- eine Vereinsflagge zur Kennzeichnung und Deko des Boots,
- die Papiere zum Führen eines Anhängers,
- trägt die Fahrt ins Fahrtenbuch ein,
- bestimmt einen Obmann
- und hat das Boot und auch den Anhänger reserviert
, dann kann man völlig beruhigt die Fahrt antreten.
Hat man vielleicht nicht alles berücksichtigt, kann die Fahrt auch ein Erfolg werden. Es braucht immer wieder ´mal Gelegenheiten auch außergewöhnliche Wege zu gehen.
In Dömitz konnte das Boot schnell flott gemacht und als erstes Etappenziel Amt Neuhaus angesteuert werden. Vorbei an Hitzacker und sich herbstlich färbenden Wäldern konnten die ersten 20 Kilometer schnell genommen werden. Der Fahrdienst hatte sich zwischenzeitlich des Anhängers in Lauenburg entledigt, so dass ein gemeinsames Mittagessen im „Hotel Hannover“ zu ersten Höhepunkt der Fahrt wurde. Mit der freundlichen Bedienung entwickelte sich rasch eine offene Diskussion zu den Fragen, in welchem Bundesland man sich gerade befindet und ob der Name „Hotel Hannover“ auch zu DDR Zeiten geführt wurde. Trotz aller Erklärungsversuche und Berichterstattung der Serviererin, blieben offene Fragen und auch die geographische Zuordnung der Ortschaften in die jeweiligen Bundesländer Niedersachsen, Meck- Pomm und Schleswig-Holstein blieb ein spannendes Thema.
Die DJH Lauenburg war die Übernachtungsadresse für die 6 VRV- Master. Nach Inaugenscheinnahme der Zimmer, einer frischen Dusche und einem allgemeinen Check der DJH Bediensteten konnte im „Le Rufer“ in der Altstadt, auf der Sommerterrasse das Abendessen eingenommen werden. Also am 11. Oktober noch ´draußen zu Abend essen ist in der Historie der Masterwanderfahrten einmalig. Der Hochwasserpegel in Lauenburg gab dann doch noch einmal Anlass zum Staunen. 2013 waren all die Orte währende des Elbhochwassers ja in allen Medien. Seit der Jahrtausendwende hat Lauenburg bereits 7 x Rekordwasserstände verzeichnet.
Die erholsame Nachtruhe wurde diesjährig durch keinerlei Schnarchen getrübt, das bisschen Technomusik aus den Nachbarzimmern konnte ausgehalten werden.
Der Start auf die Etappe nach Hamburg konnte mit einem sehr anständigen Frühstück begonnen werden. Schon in den Vormittagstunden zeichnete sich ein geruhsamer Herbsttag ab. Die hügelige Elbseite –ostseitig- präsentierte sich Indian- Summer gerecht, Schwärme von Vögeln und ein beeindruckendes Wolkenschauspiel rundeten das Szenario ab.
An der Schleuse in Geestacht wurde es dann noch einmal konzentriert. Mit 5 Binnenschiffen, diversen Motoryachten, einem Segelboot und einem Entenpaar gleichzeitig wurden wir mit der Kurt Thies in die Tide geschleust. Vorschriftsmäßig in Rettungswesten in Signalfarben saßen wir auf unseren Plätzen und bewegten uns erst, als der Schleusenwärter uns dazu aufforderte.
Auf dem Campingplatz Elbsdorf, schnell noch einmal die Füße gewaschen, die letzte Pause mit einem süßen Mittagessen verschönert und den letzten Fahrerwechsel abgewickelt, konnten die verbliebenen 25 Kilometer angegangen werden.
Alles in Allem eine gelungene Fahrt für Master Dietschen, Uli, Marinus, Jens, Axel und Uwe. Trotzdem mit der Hoffnung verbunden, dass im nächsten Jahr die Gruppe wieder etwas größer wird.
Es fehlte manchmal das „mach´ ma´ hin da“ und „mach´ ma ´ran da“ –Gefühl.
An dieser Stelle die besten Grüße an Uli H., John und Schmidt- Erich!!!
Guckt euch die Bilder an und plant eure Teilnahme für 2015.