Mette Glander, 14 Jahre alt, startete vergangenen Sonntag auf der größten Indoorregatta Deutschlands. Unterstützt von Trainer André J. Hoffmann und Sportlerin Ronja Schwarz reiste das Team des Verdener Rudervereins bereits am Samstag an, um sich optimal auf den Wettkampf vorzubereiten. Im Vorjahr wurde das Event digital ausgefahren, wodurch die Vorspannung der Sportlerin Mette Glander umso größer wurde. In der Alterskategorie der 15. und 16.-Jährigen ist die Konkurrenz bereits stark spürbar und der Druck steigt insbesondere dadurch, dass Vorlauf und Finale jeweils an einem Tag und mit nur vier Stunden Pause gefahren werden. Für die Athletin bedeutet dies, eine genaue Krafteinteilung sowie das zweifache Erfahren der Belastungsgrenze.
Die junge Sportlerin macht direkt zu Beginn des 1.500m langen Rennens klar, dass Sie ins Finale will und sprintet mit einer ausgedehnten Startphase auf den zweiten Platz. Diesen kann sie bis etwa 500m vor dem Ziel verteidigen. Besonders bemerkenswert ist ihre Schlagfrequenz von durchschnittlich 36 Schlägen pro Minute, mit welcher sie die Luft durch das Ergometer pumpt. Auf dem letzten Streckendrittel spürt sie, dass ihr der Platz im Finale kaum noch genommen werden kann und schont leicht ihre Kräfte für das nahende Finale. Nach 205 Schlägen kommt Mette Glander als 5. im Vorlauf ins Ziel. Die Praline dabei ist ihre neue Bestzeit von 5:41,4 Minuten, mit welcher sie sich wiedermals verbessert hat.
Es folgen vier Stunden des fokussiert Bleibens und der weiteren Vorbereitung. Denn nach der Finalqualifikation wird von der erschöpften Sportlerin noch weiter der Tribut gefordert. Gerade die Kombination aus zwei vollbelasteten Strecken in so kurzer Zeit lässt die Sporthalle in Kettwig zu „Deutschlands Ergometer-Tempel Nr. 1“ werden.
Bereits eine Stunde vor dem zweiten Rennen gilt es die Muskeln und den Geist aufzuwärmen und auf die kommende Belastung vorzubereiten. Nicht wenige Konkurrentinnen erreichten aufgrund des kräftezehrenden Vorlaufs keine Finalteilnahme.
Livegeschaltet auf Sportdeutschland.TV treffen sich Deutschlands zehn schnellste Sportlerinnen auf der Tribüne der Deutschen Ruderergometermeisterschaft. Wie im Vorlauf startete Mette Glander stark auf den zweiten Platz. Diesmal gelang die Verteidigung für die ersten 350m. Die weiteren elfhundert Meter sollten aus einem harten Konkurrenzkampf zwischen den Plätzen drei bis fünf mit zwei Konkurrentinnen aus Minden bestehen. Dreihundert Meter vor dem Ziel war dieser noch nicht entschieden. Im Endspur, nach fünf Minuten körperlicher Schwerstbelastung, reichte die Kraft nicht mehr aus, um sich auf dem Siegertreppchen zu platzieren. Trainer André J. Hoffmann ist dennoch stolz, denn seine Erwartungen an Mette Glander wurden in diesem Wettkampf übertroffen.