Gibt es etwas Schöneres als den Rudersport? - Vielleicht sollten die unterschiedlichen sportlichen Aktivitäten nicht gegeneinander gestellt werden, sondern als vielseitige Bereicherung von den Sportler*innen verstanden werden.

So ist es am Wochenende 16.-18. Juni 2017 von den Masterruderern Axel und Uwe erlebt worden.

Seit langem war bereits geplant beim diesjährigen Velothon in Berlin die 60 Kilometer zu radeln und dabei die Vereinsfarben des VRV zu vertreten.

Die Terminierung des Stadtlaufes in Verden auf den 16.Juni war da eher ungünstig, weil auch für dies Event das Mitlaufen für den VRV organisiert war.

Also Rudern,- Laufen,- Radfahren? Warum nicht! Sich einer Herausforderung stellen und eigene Grenzen ausloten kann ja durchaus spannend sein.

Nach dem guten Abschneiden bei Volkslauf über 4,5 Kilometer wurden am Samstagmorgen die Räder verpackt und der Weg in die Hauptstadt angetreten.

Obwohl wir mit unserem familiären Beistand durch Michaela und Gaby in unterschiedlichen Quartieren untergebracht waren, klappe die Kommunikation –wie sollte es im Zeitalter von Whatsapp auch anders sein- problemlos.

Schon am Samstag bei der Rennakkreditierung war die besondere Atmosphäre unter dem Brandenburger Tor spürbar. Die Straße des 17. Juni war umgewandelt in eine Velothon-Erlebnis- Meile. 11.500 Sportler*innen hatten sich in diesem Jahr für die Entscheidungen über 60, 120 und 180 Kilometer angemeldet. Vom (fast) Profiradrennfahrer bis zum Freizeitradler war alles vertreten. In der Mehrzahl jedoch Teilnehmer*innen die ambitioniert mit einem super Equipment dabei sein wollten.

Mittendrin dann das Treffen mit den Hamburger Freunden Kiki Thran und Peter Koch. Kirsten ist ja den alten VRV´lern noch sehr gut bekannt als der „Motor des Zöpfchenvierers“ aus den 70er Jahren. Beide wollten auch beim zweitgrößten Jedermann Radrennen der Republik dabei sein, bevor sie im August in ihrer Heimatstadt die Cyclassics in Angriff nehmen.

Mit einem Bummel über die Eventmeile und einem „leichten“ Essen zum Abend wurde der Samstag gemeinsam beendet.

Strahlend schön war das Wetter am Sonntag, der Start war für 7:50 Uhr festgelegt. Kirsten und Peter starteten im C- Block, währen Axel und Uwe sich im F-Block, direkt am Potsdamer Platz mit den Mitstreitern versammelten.

Der Adrenalinspiegel stieg merklich an, gefühlt anders als vor einem 1000 m Rennen im Ruderboot bereitete man sich auf die 60 km Strecke vor.

Werde ich es schaffen? Wie vermeide ich Kollisionen mit all den Radfahrern? Habe ich genug zu trinken, oder muss ich gar zwischendurch essen? …und was ist, wenn ….? Bis zum Startschuss ablenken und gut ´drauf sein und dann sehen wir wie es läuft.

Und es lief richtig gut für alle vier (fast) Verdener. Die 60 Kilometer Strecke war natürlich Autofrei, halb Berlin wurde umgeleitet. Richtung Charlottenburg vorbei am Schloss, mit Weiterfahrt zum Olympiastation und von dort in den Grunewald, zurück in Richtung Stadtmitte, durch unterschiedliche Bezirke, über das Flughafenfeld Tempelhof, durch Berlin- Mitte mit Zieleinlauf vor dem Brandenburger Tor.

In wechselnden Feldern mit anderen Radler*innen, bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 36,16 KMH, ging es über das Pflaster. Anstiege im Grunewald und flache Abschnitte auf den Hauptstraßen von Berlin, es stellte sich das Gefühl von „Ich schaffe es – jeder Kilometer wird zum Erlebnis“ ein.

Über das ehemalige Rollfeld von Tempelhof „zu fliegen“ löste ein echtes Glückserlebnis aus.

Den letzten Kilometer zu treten, auch wenn die Oberschenkel brannten, und das Brandenburger Tor schon im Visier zu haben, ist eine wahre Bereicherung in jedem „Sportlerdasein“.

300.000 Menschen sollen zur Anfeuerung an der Strecke verteilt gewesen sein. Eine davon (Gaby) nahm uns „Unter den Linden“ in Empfang.

Gekürt mit der Velothonmedaille hielt unsere Euphorie den ganzen Tag noch an. Die Ergebnisse sprechen für sich:

Platz 1066 ( 218 in Sen3) von 3761 für Uwe in 1:48,10 Std., mit 36,16 KMH

Platz 119 !!! (16 in Sen3) von 761 Frauen für Kirsten in 1:53,12, mit 34,56 KMH

Hier zahlt sich das jahrelange Training im Zöpfchenvierer aus!!!

Platz 1997 (124 in Sen4) für Peter in 1:56,35, mit 33,15 KMH

Platz 2179 (493 in Sen3) für Axel in 1:58,20, mit 33,06 KMH -Ohne Rennrad!!!

Unisono wurde unter der Quadriga verabredet, dass es nicht die letzte Teilnahme gewesen sein soll. Wir werden sehen. In jedem Fall funktioniert es mit der sportlichen Vielfalt -Rudern, Radfahren und Laufen- ergänzen sich hervorragend!